Damit wir angesichts der vielen politischen und wirtschaftlichen Krisen nicht den Kopf in den Sand stecken, raten wir diesen in inspirierende Bücher zu versenken und dann mit neuen Ideen in die Zukunft zu blicken.
➊ Ulrike Herrmann: Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung (Westend, Frankfurt 2016, 287 Seiten, € 18,50).
Die Autorin und Wirtschaftskorrespondentin bei der deutschen taz wurde 1964 geboren und ist ausgebildete Bankkauffrau, hat Geschichte mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte und Philosophie an der FU Berlin studiert und bezeichnet sich selbst als typisches Mittelschichtskind. In ihrem neuen Buch stellt sie grundlegende Fragen wie „Warum kommt es zu Finanzkrisen?“, „Warum sind die Reichen reich und die Armen arm?“, oder „Wie funktioniert Geld?“ Die Antworten holt sie sich von Klassikern wie Adam Smith, Karl Marx und Maynard Keynes, weil diese, wie Herrmann sagt, die besten Antworten geben und neu zu entdecken seien. Sie macht deutlich, warum der Neoliberalismus heute mit all seinen Symptomen kein Naturgesetz ist, sondern Folge politischer Entscheidungen und damit den Weg im Kopf frei, um Alternativen zu denken und letztendlich auch einzufordern.
➋ Johannes Schmidl: Bauplan für eine Insel – 500 Jahre Utopia (Sonderzahl, Wien 2016, 124 Seiten, € 14).
Das 500-jährige Jubiläum des Erscheinens von Thomas Morus’ Utopia nimmt der Autor als Anlass, die Wiederaufnahme eines utopischen Diskurses einzufordern. Ins Zentrum seiner Betrachtungen zu vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Vorstellungen zu Utopie stellt er den Begriff der Insel, denn: „Die meisten Utopier stellten sich ihren Ort von Gerechtigkeit und Wohlstand als vom Rest der Welt getrennt vor.“ Was das in einer globalisierten Welt zu Folge hat, warum der utopische Diskurs wiederaufzunehmen ist, nachdem er im 20. Jahrhundert mit seinen totalitären Ideologien und Kriegen zerstört wurde und wovor wir uns hüten müssen, erläutert Physiker und Philosoph Johannes Schmidl mit diesem Plädoyer für neue Lösungen und Lebensentwürfe.
➌ Bettina von Clausewitz: Wer, wenn nicht wir! Weltverbesserer und Querdenker im Gespräch (Peter Hammer 2016, Wuppertal, 174 Seiten, € 20,50).
„Gelebte Utopien“ könnte als Titel über den zwölf Gesprächen stehen, die die deutsche Journalistin und Dozentin Bettina von Clausewitz mit Menschen geführt hat, die sich für eine friedliche, bessere, gerechtere und soziale Welt einsetzen. U.a. erzählen Klinikclownin Julia Hartmann, Umweltaktivist Felix Finkbeiner und Öko-Unternehmerin Sina Trinkwalder von ihren Projekten, von Ereignissen und ihrer Motivation. Sie geben Mut und schaffen Vertrauen in die Veränderung hin zu einem guten, gelingenden Leben für alle Menschen auf der Erde. WeltverbesserInnen, die hierzulande wirken, stellt das Südwind-Magazin monatlich auf Seite 50 vor. cs
Diese Bücher und noch viele mehr sind erhältlich auf: www.suedwind-buchwelt.at
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